Und ein Buch!

 

 

So sieht das Titelbild des Bildbandes aus:

 

     

 

 

Das Buch wurde am Mittwoch dem 12.10.2022 im Rahmen einer öffentlichen Lesung bei der Buchhandlung Graff vorgestellt und ist jetzt bei dem Künstler für den Preis von 20,- (zzgl. Versandkosten) zu bestellen.

 

 

 

Einen Blick in das Buch gewährt folgende Galerie (am besten auf dem Desktop)

 

Die Buchvorstellung

 

Die Präsentation des Buches in der Buchhandlung Graff war ein gelungener Abend.

Einen Eindruck davon vermittelt folgender Film.

 

Presse

 

Am 10.10.2022 erschien nachstender Artikel in der Braunschweiger Zeitung.

 

Das Buchprojekt

Dass dieses Buch entstanden ist, geht ganz maßgeblich auf die Initiative meiner Freundin und langjähriger Mitstreiterin Birgit Sobiech zurück. Sie hätte es traurig gefunden, wenn meine Kunstwerke der vergangenen Jahre durch meine Krebserkrankung in Vergessenheit geraten würden und schlug mir im Mai 2022 vor, mich bei der Veröffentlichung eines Buches zu unterstützen.

 

Mit Begeisterung und Dankbarkeit nahm ich das Angebot an und wir beide machten uns mit Elan an die Arbeit. Ich hatte einen großen Fundus an Collagen, auf den ich zurückgreifen konnte.

Doch ohne den Zuspruch und die Unterstützung vieler Bekannter und Freund*innen,

wäre dieses Projekt so nicht zustande gekommen. Ihnen allen gilt mein Dank.

 

Der Bildband wurde in einer hochwertigen Hardcover Ausgabe von der Firma Roco Druck in Wolfenbüttel hergestellt.  Das Sonderformat von 290 mm x 240 mm im Querformat wird im Offset Verfahren auf Premiumpapier gedruckt und gebunden. Das Buch beinhaltet über 200 Collagen, sowie Fotos von mir, die der Fotograf Klaus Kohn aufgenommen hat. Zusätzliche Impulse bekommen Leser*innen durch verschiedene Texte, die fünf Freund*innen und ich verfasst haben.

 

 

Der Hintergrund

In meinem Leben habe ich bereits viel gemacht. Ich war Lehrer, Entwicklungshelfer, Geschäftsführer eines Friedensdienstes, langzeitüberlebender HIV-Aktivist, Präventionsmitarbeiter in der Braunschweiger Aidshilfe, langjähriges Vorstandsmitglied der Niedersächsischen Aidshilfe, Künstler, Clown, Ehemann und noch vieles mehr. Doch ein Buch über meine Collagen und mich hat es bisher noch nicht gegeben.

Im September 2021 erfuhr ich, dass ich an Krebs erkrankt bin. Das Taschenbuch „Die Krebsreise“ hat mir und meinem Mann Jürgen dabei geholfen, Krebs nicht als ein „Ding“ zu betrachten, dem wir hilflos aufgeliefert sind, sondern als einen Prozess, also als eine Art Reise, bei der wir nicht wissen, was hinter der nächsten Kurve auf uns wartet. Statt sich verrückt zu machen, was noch alles kommen kann, ist es heilsamer, sich auf den Moment zu konzentrieren und sich zu fragen, was ich im jeweiligen Moment tun kann.

 

Auf der ersten Etappe dieser Krebsreise war ich zunächst recht zuversichtlich, denn die Medizin hat ein breites Arsenal, wie die Krankheit heute angegangen werden kann. Knolli-Bolli, wie wir den Tumor scherzhaft nannten, konnte in einer OP entfernt werden. Zur Sicherheit folgte noch eine Chemotherapie, für den Fall, dass der Tumor bereits gestreut hatte. Es begann eine neue Phase meiner Reise, die für mich zunehmend schwerer und leidvoller wurde.

 

Um es kurz zu sagen: Zwei verschieden Chemotherapien haben nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Der Krebs hatte sich in meinen Lymphkonten ausgebreitet und vermehrte sich trotz Behandlung weiter. Im April verlor ich meine Stimme, weil eine Metastase auf meine Stimmbänder drückte. Seit Mitte Mai 2022 verfestigte sich die Gewissheit, dass mein Krebs allenfalls noch aufgehalten, aber nicht mehr geheilt werden kann. Als Palliativpatient wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Offensichtlich begann ein neues Kapitel meines Lebens.

 

Wenn die Endlichkeit des Lebens konkret wird, stellen sich neue Fragen. Zunächst denkt man an Abschied, aber entscheidender ist die Frage der Gestaltung der letzten Phase des Lebens, also eines Neubeginns. 

 

Bianca Wolff vom Palliativdienst „Lichtblick“ hat uns auf dieser für uns unbekannten Etappe unterstützend begleitet, worüber wir sehr dankbar sind. Sie hat das Schwere leicht gemacht und uns immer wieder mit Rat und Tat erinnert, die Möglichkeiten auszuschöpfen, die das Leben auch in dieser Phase geboten hat. So ist auch das Foto „Rotnäschen und die Wolff“ entstanden, denn auch in dunklen Momenten waren uns unser Humor und unsere Spiritualität an unserer Seite. Wenn schon der Köper erkrankt ist, dann ist es umso wichtiger, dass die Psyche gesund bleibt.

 

Im Gedicht „Stufen“ von Herrmann Hesse heißt es:

 

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,

An keinem wie an einer Heimat hängen,

Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,

Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;

Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,

Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

 

 

Dass meine Reise dann doch wieder eine positive Wendung nehmen würde, zeichnet sich ab, als meine Stimme langsam wiederkehrte. Eine Computertomografie bestätigte die Annahme, dass die Metastasen sich verkleinert hatten. Ich habe diese Verbesserung einer Immuntherapie zu verdanken, die zu „verblüffenden Ergebnissen führt“, wie selbst ein Arzt im Krankenhaus bei einer Untersuchung feststellte.

 

Ich bin dankbar, für die zahlreichen Aufmerksamkeiten und Zuwendungen, die ich erfahren habe. Die wiedergewonnene Lebensqualität erfüllt mich. Es heißt, dass die Immuntherapie den Krebs aufhalten und so zu einer chronischen Erkrankung machen kann. Und ich lebe...

 

 


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