Tiefe Menschlichkeit

Eine Ausführung von Kai Eckstein.

 

Ich habe Jean Luc als jemanden erlebt, der zu „verstehen“ gelernt hat. Dies wahrhaftig zu tun, bedeutet bereit zu sein, an die eigenen Grenzen zu gehen. Das heißt auch den Menschen in seinen gesamten Ausdruck und Erlebensformen wahrzunehmen und wertzuschätzen.

Zu erreichen, dass Menschen bereit sind, dieses Risiko mit ihm einzugehen schafft nur jemand, der um die Bandbreite des menschlichen Lebens weiß, diese auch erlebt und erfahren hat.

So ist seine Biografie durchzogen von der politischen Auseinandersetzung mit Gruppen am Rande der Gesellschaft. Er war er als Entwicklungshelfer in Afrika, für die Friedensbewegung aktiv und ist bekannt für sein langjähriges Engagement in der Aidshilfe Bewegung.

 

Diese Haltung dem Menschen gegenüber wird in seiner Arbeit mit Collagen wortwörtlich sichtbar. Jean Luc schafft Bilder, die die „Realität verrätseln“, wie er selber sagt. Dabei nutzt er die Abbildungen unserer Wirklichkeit, um sie zu teilen, zu zerschlagen und zu einem neuen, bedeutsamen Ganzen zu verdichten. Dabei erschafft er neue wohlkomponierte, spannungsreiche Welten, die uns verwirren und dennoch seltsam vertraut erscheinen. Die Umgebung in seinen Bildern spiegelt das innere Empfinden der Protagonisten (das Außen zum Innen). Er schafft es, die Persönlichkeit in ihrer Gesamtheit zu zeigen mit ihren oft widersprüchlichen Visionen, Träumen und Fantasien.

 

Also fassen wir Mut und begeben uns hinein in diese Kunst- und Traumwelten. Wie im Traum finden wir das Besondere im oft scheinbaren Nebensächlichen, verdichtet und kombiniert.

Gehen wir gemeinsam mit Jean Luc auf eine Reise. Er schafft es in seinen Bildern ein versöhnlicher liebevoller Führer zu bleiben, der den Menschen kennt und es erlaubt dieses Risiko einzugehen, so irrational auch sein mag, was da kommt.

Dies alles ist nur Beschreibungen der Oberfläche. Lasst es auf uns Wirken und erlauben wir es uns zu stottern. Stottern vor der Wirkung der Kunst als Zeichen dafür, ein Risiko einzugehen und Mut zu zeigen.

 

Kai Eckstein
Hamburg 2004

 

 

 

 


Anrufen

E-Mail